Krampusbrauch im Ötztal

Höllisches Treiben mit großer Tradition

Stellen Sie sich vor: Es gibt kein elektrisches Licht im Ötztal, an den kurzen Wintertagen fällt die Nacht früh herein. Winterstürme heulen rund um den aus Holz gebauten Hof und lassen die Bretter knacken. Es rauscht in den Wipfeln der mächtigen Bäume und so manche Lawine donnert dumpf grollend ins Tal. Der schmale Pfad ins Dorf ist durch hohen Schnee versperrt und die Angst vor den bösen Geistern der Nacht groß.

Bis heute sind die Krampusläufe am Beginn des Advents im Ötztal und im gesamten Alpenraum besonders beliebt. Ursprünglich durchzogen Gruppen von Perchten die Täler und Orte, je nach Anlass unterteilt in schöne und hässliche Figuren. Aufwändige Masken, Gewänder aus Schaf- und Ziegenfellen, geschnitzte Masken und Kuhglocken sind typisch für die gruseligen Schiachperchten, die heute an vielen Orten zu Krampussen und damit zu Begleitern des Nikolaus geworden sind.

Die zahlreichen Tuiflgruppen im Ötztal bemühen sich jedes Jahr, höllische Shows zu veranstalten und bereiten sich bereits im Frühjahr wieder auf das teuflische Treiben vor. Von den Ötztaler Feuerteufeln bis hin zu den Haiminger Krampussen gibt es viele verschiedene Gruppen, die die Zuschauer jedes Jahr aufs neue Begeistern.